Tomaten, Chilis und Auberginen vorziehen

Inbegriff von Sonne und Sommer

Wir lieben Tomaten, Chilis und Auberginen. Doch nur unter sommerlichen Bedingungen entfalten sie ihr volles Aroma. Deshalb gibt es sie bei uns in der Küche auch nur in der Saison. Und die ist hier im Allgäu auf 850m Höhe mit nur 4 geeigneten Monaten leider relativ kurz.

Tomaten, Chilis und Auberginen gehören zu den wärmeliebenden Fruchtgemüsen und benötigen viel Sonnenlicht, um zu gedeihen. In höheren Lagen kann es schwerer sein, diesen Bedingungen gerecht zu werden, da die Temperaturen niedriger sind und die Vegetationszeit kürzer ist.

Um Tomaten, Chilis und Auberginen auch in klimatisch ungünstigeren Lagen erfolgreich anzubauen, braucht es eine sonnige Lage mit geschütztem Standort. Eine Hauswand zum Beispiel oder eine lichtdurchlässige Überdachung, die vor Schlagregen schützt. Der Boden sollte tiefgründig, humusreich und gut durchlässig sein. Die Pflanzen brauchen zwar viel Wasser, aber zu viel Regen und Staunässe kann zum Verfaulen der Pflanzen führen.

Zusätzlich kann man auch auf wärmespeichernde Maßnahmen setzen, wie etwa das Abdecken des Bodens mit dunklen Materialien wie Mulch oder das Einbringen von warmem Kompost.

Für den Freilandanbau ist es auch wichtig, Sorten auszuwählen, die kälte- und wetterresistent sind und eine kurze Vegetationszeit haben. Informiere dich am besten bei lokalen Gärtnereien oder im Internet über die besten Sorten für deine Region.

Da wir hier nur über eine kurze Vegetationszeit verfügen, ziehen wir unsere Pflanzen in manchen Jahren vor.

Gründe für eine vorzeitige Anzucht

1. Früheres Ernten: Wenn du Fruchtgemüse vorziehst, kannst du es früher ernten, als wenn du es direkt im Freien aussäst. Dies ist besonders vorteilhaft in Regionen mit kurzen Wachstumsperioden oder kühlen Frühlingstemperaturen.
2. Bessere Kontrolle: Wenn du Tomaten, Chilis und Auberginen drinnen vorziehst, hast du mehr Kontrolle über das Wachstum und kannst Bedingungen wie Licht, Feuchtigkeit und Temperatur genau anpassen.
3. Schutz vor Schädlingen: Fruchtgemüsepflanzen sind anfällig für verschiedene Schädlinge, die im Freien auftreten können. Wenn du die Pflanzen drinnen vorziehst, kannst du sie vor diesen Schädlingen schützen und später im Freien auspflanzen.
4. Größere Vielfalt: Durch das Vorziehen von Tomaten, Chilis und Auberginen hast du Zugang zu einer größeren Vielfalt an Sorten als im Gartencenter erhältlich. Versuche es doch auch mal mit alten, robusten oder längst vergessenen Sorten.
5. Kosteneinsparungen: Das Vorziehen von Pfanzen kann dir auch helfen, Geld zu sparen, da Saatgut in der Regel günstiger ist als fertige Pflanzen.

Wenn du Tomaten, Chilis und Auberginen vorziehen möchtest, solltest du damit etwa sechs bis acht Wochen vor dem letzten Frost beginnen.

Anzucht von Fruchtgemüse Schritt für Schritt

1. Wähle Samen von Tomaten, Chilis und Auberginen aus, die für deine Region und dein Klima geeignet sind. Du kannst Samen von Gärtnereien oder Online-Shops kaufen.
2. Fülle kleine Töpfe oder Anzuchtplatten mit Aussaaterde oder frischer, gesiebter Maulwurfshügelerde. Drücke die Erde leicht an und stelle sicher, dass sie feucht, aber nicht zu nass ist.
3. Lege einen oder zwei Samen pro Topf aus oder lege die Samen in der Reihe auf die Aussaaterde. Bedecke sie mit einer dünnen Schicht Erde. Faustformel: So dick wie der Samen, so dick mit Erde bedecken.
4. Stelle die Töpfe oder Anzuchtplatten an einen warmen und hellen Ort, aber vermeide direkte Sonneneinstrahlung. Die ideale Temperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
5. Halte die Erde während der Keimung feucht, aber nicht zu nass. Vermeide es, die Samen zu übergießen.
6. Sobald die Sämlinge etwa zwei bis fünf Zentimeter groß sind, kannst du sie vereinzeln (Pikieren) und in größere Töpfe pflanzen.

Das Pikieren von Pflanzen in Töpfen ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass sie gesund und stark wachsen.

Pikieren bzw. Umtopfen Schritt für Schritt

1. Bereite die Töpfe vor: Verwende Töpfe mit einem Durchmesser von mindestens 10 cm und fülle sie mit einer guten Pflanzerde, die für Tomaten, Chilis und Auberginen geeignet ist (z.B. deine Gartenerde mit Kompost vermischt oder kaufe fertige Tomatenerde).
2. Entferne die Pflanzen aus ihrem ursprünglichen Topf: Achte darauf, die Pflanzen vorsichtig aus ihrem alten Topf zu entfernen, um ihre Wurzeln nicht zu verletzten. Ein kleiner Löffel leistet dir dabei gute Dienste. Hebe dabei in einem großzügigen Abstand zur Pflanze die Erde vorsichtig an.
3. Lockere evtl. die Wurzeln: Sobald du die Pflanzen aus ihrem alten Topf entfernt hast, lockere die Wurzeln vorsichtig auf, um sie zu entwirren. Dies ist eigentlich nur dann der Fall, wenn die Pflanzen schon lange in den Anzuchtschalen standen und dabei viel Wurzelwerk bilden konnten.
4. Pflanze die Tomaten-, Chili- oder Auberginenpflanzen in die Töpfe: Setze die Pflänzchen in die vorbereiteten Töpfe und bedecke ihre Wurzeln mit Erde, bis der Topf voll ist. Achte darauf, die Erde leicht anzudrücken, um sicherzustellen, dass die Pflanzen stabil stehen.
5. Wässere die Pflanzen: Sobald du die Pflanzen in die Töpfe gesetzt hast, musst du sie gut angießen, um sicherzustellen, dass sie genug Feuchtigkeit bekommen. Am besten wässerst du die Pflanzen, in dem du die Töpfe in eine Schale stellst und diese einige Zentimeter hoch mit Wasser befüllst. Die Erde in den Töpfen kann sich so durch den Topfboden mit Wasser vollsaugen.
6. Platziere die Töpfe an einem sonnigen Ort: Stelle sicher, dass die Töpfe an einem sonnigen Ort stehen, da Tomatenpflanzen viel Sonnenlicht benötigen, um zu wachsen. Achte jedoch darauf, dass die Pflanzen nicht so dicht an einer Fensterscheibe stehen, dass die Sonne sie verbrennt. Du kannst sie auch mit verschiedenen anderen Pflanzen in eine Mischkultur setzten. Welche Pflanzen sich dafür eignen findest Du in unserer Liste für Mischkultur bzw. Beipflanzungen.

Durch das Vorziehen von Tomaten, Chilis und Auberginen kannst du früher in der Saison ernten und auch sicherstellen, dass du gesunde und starke Pflanzen hast, die eine gute Ernte liefern.

Wir wünschen dir gutes Gelingen und eine reiche Ernte.